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Martin Luther King: I have a dream

Martin Luther Kings „I have a dream“ zählt zu den berühmtesten Reden aller Zeiten. Er hielt sie am 28. August 1963 beim Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit vor dem Lincoln Memorial in Washington, D.C. King war bei dieser Veranstaltung der 17. von insgesamt 18 Sprechern. Er sprach vor mehr als 250.000 Menschen, darunter rund 60. 000 Weiße. Wenn wir die Elemente dieser berühmten Rede analysieren, erkennen wir die Bausteine dieser rhetorischen Meisterleistung, mit der der Bürgerrechtler und spätere Friedensnobelpreisträger Millionen von Menschen bewegte.

Klare Struktur

Die Rede folgte einer klaren Struktur. King begann mit den traurigen Realitäten der Ungerechtigkeit und Diskriminierung und führte dann zu seiner visionären Vorstellung einer gleichberechtigten Zukunft.

Kraftvolle Metaphern und Bilder

King nutzte kraftvolle Metaphern und Bilder, um seine Botschaft von Gleichheit und Hoffnung zu veranschaulichen. Das Bild von „I have a dream“ erzeugt eine starke emotionale Resonanz und stellt eine positive Vision für die Zukunft dar.

„I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal.“

(„Ich träume davon, dass sich diese Nation eines Tages erheben und der wahren Bedeutung ihres Glaubensbekenntnisses gerecht werden wird: Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich erschaffen sind.“)

In dieser Passage verwendet King die Metapher des Aufstehens einer Nation, um ein kraftvolles Bild des Fortschritts und der Verwirklichung der grundlegenden Prinzipien Amerikas zu beschwören.

„With this faith, we will be able to hew out of the mountain of despair a stone of hope.”

(“Mit diesem Glauben werden aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung schlagen.“)

King verwendet hier die Metapher des Steinhauens aus einem Berg der Verzweiflung, um die transformative Kraft von Glauben und Entschlossenheit zu veranschaulichen und Widrigkeiten in ein Symbol des Optimismus zu verwandeln.

„Now is the time to rise from the dark and desolate valley of segregation to the sunlit path of racial justice.“

(„Es ist jetzt an der Zeit, aus dem dunklen und trostlosen Tal der Rassentrennung aufzusteigen und den sonnenbeschienen Pfad der Rassengerechtigkeit zu beschreiten.“)

Die Metapher des Aufstiegs aus einem dunklen Tal auf einen sonnenbeschienenen Pfad verdeutlicht den Übergang von einem negativen und trostlosen Zustand zu einem positiven und erfüllenden Zustand.

„This sweltering summer of the Negro’s legitimate discontent will not pass until there is an invigorating autumn of freedom and equality.“

(„Dieser sengende Sommer der legitimierten Unzufriedenheit der Schwarzen wird nicht vorübergehen, bis es einen belebenden Herbst der Freiheit und Gleichberechtigung gibt.“)

Die Metapher eines schwülen Sommers und eines belebenden Herbstes vermittelt die Dringlichkeit des Wandels und die hoffnungsvolle Erwartung einer gerechteren Zukunft.

„Let freedom ring from the mighty mountains of New York.
Let freedom ring from the heightening Alleghenies of Pennsylvania!
Let freedom ring from the snow-capped Rockies of Colorado!
Let freedom ring from the curvaceous slopes of California!
But not only that; let freedom ring from Stone Mountain of Georgia!
Let freedom ring from Lookout Mountain of Tennessee!
Let freedom ring from every hill and molehill of Mississippi!“

(„Lass die Freiheit von den mächtigen Bergen New Yorks erklingen.
Lass die Freiheit von den sich erhebenden Alleghenies von Pennsylvania erklingen … etc.)

King verwendet die Metapher des Schalls von vielen verschiedenen Bergen der Vereinigten Staaten, um den weit verbreiteten Wunsch nach Freiheit und Gleichberechtigung im ganzen Land zu symbolisieren.

Betonung durch Wiederholung

Einen immer gleichen Satzanfang nennt man Anapher. In Kings Rede verstärkt diese Stilfigur in mehreren Passagen die Wirkung und betont das wiederkehrende Motiv der Freiheit, was zu einer eindringlichen und rhythmischen Sprache beiträgt. Den berühmten Satz „I have a dream” wiederholte King ganze sieben Mal in seiner Rede.

Appell an emotionale Werte

King sprach starke emotional besetzte Werte an, insbesondere Gerechtigkeit und Gleichheit. Indem er auf das gemeinsame Verlangen nach Freiheit und Gleichbehandlung einging, konnte er eine emotionale Verbindung zu einem breiten Publikum herstellen.

Verwendung von Bibelzitaten und kulturellen Bezügen

Kings Einsatz von Bibelzitaten und kulturellen Bezügen verlieh seiner Rede eine universelle Dimension. Dies ermöglichte es ihm, nicht nur auf die afroamerikanische Gemeinschaft einzugehen, sondern auch auf ein breiteres Publikum, indem er gemeinsame kulturelle und moralische Referenzen nutzte.

Geschickte Nutzung von Sprache und Tonfall

Die melodische und rhythmische Art, wie King sprach, verstärkte die emotionale Wirkung seiner Worte. Sein Tonfall und die sorgfältige Auswahl von Ausdrücken trugen dazu bei, dass die Zuhörer sich persönlich angesprochen fühlten.

Einsatz von Kontrasten

Durch den Einsatz von Kontrasten, wie etwa now is the time“ und „we can never be satisfied“, verstärkte King die Dringlichkeit seiner Botschaft und unterstrich den Wunsch nach Veränderung.

Inklusion und Gemeinschaftsgefühl

King bezog sein Publikum aktiv ein, indem er „we“ statt „I“ betonte. Dies schuf ein Gefühl der Gemeinschaft und des gemeinsamen Engagements für die Verwirklichung des Traums.

Die Kombination all dieser Elemente machte Kings „I have a dream“-Rede zu einer kraftvollen Botschaft des Wandels und einer Quelle der Inspiration für Generationen.


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